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Für die großangelegte Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“, die im Januar 2020 startete haben wir uns mit Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner zusammengetan und als Unterstützer 13 weitere namhafte Vereine* mit an Bord geholt.  

Hintergrund 

Die Niederlande veröffentlichten bereits 2016 als erstes EU-Land einen systematischen Abbauplan, der konkrete Meilensteine und Maßnahmen umfasste, wie ein schrittweiser Ausstieg aus dem System Tierversuch gelingen kann. Auch, wenn später nicht mehr von einem „Ausstieg“, sondern von einem „Wechsel“ die Rede war, ist der Vorstoß unseres Nachbarlandes wegweisend. Auch in den USA, Schweden, Norwegen und Großbritannien gibt es erste Konzepte zum Übergang zu tierversuchsfreier Forschung >>

Forderungen

Die Bundesregierung ist aufgefordert, endlich einen wissenschaftlich fundierten Ausstiegsplan zu erarbeiten. Die wichtigsten Punkte dabei sind:

  • konkrete Zielvereinbarungen, Ausstiegsdaten und ein Monitoring-System
  • Sofortverbote müssen für bestimmte Bereiche erlassen werden, wie Tierversuche für Haushaltsprodukte und mit Schweregrad „schwer“ sowie Tierverbrauch im Studium
  • Gelder für die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren müssen durch Umschichtung drastisch erhöht und deren Anerkennung und Anwendung aktiv unterstützt und beschleunigt werden

Kampagne

Mit gemeinsamen Aktionen unseres Bündisses vor dem Bundestagsgebäude, dem Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundeskanzleramt in Berlin, zahlreichen lokalen Veranstaltungen in anderen Städten, einer eigenen Kampagnen-Website, Briefaktionen, offenen Briefen, einer Unterschriftenübergabe, Politikergesprächen, Online-Vorträgen, Plakaten und Bussen mobilisierten wir drei Jahre lang die Öffentlichkeit und übten Druck auf die Politik aus. Highlight waren die Aktionen zur Bundestagswahl 2021, bei der wir unter anderem in 23 Städte mit Großplakaten für den Ausstieg warben. 

Erfolg!

Das Dauerfeuer zeigte Wirkung! Dank unserer Kampagne nahmen drei Parteien (SPD, Grüne und Linke) Formulierungen, die in Richtung Ausstieg gehen, in ihre Wahlprogramme für die Bundestagswahl 2021 auf. In den Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP wurde sich auf folgende Passage geeinigt: 

„Wir legen eine Reduktionsstrategie zu Tierversuchen vor. Wir verstärken die Forschung zu Alternativen, ihre Umsetzung in die Praxis und etablieren ein ressortübergreifendes Kompetenznetzwerk." 

Im Oktober 2023 kündigte die Bundesregierung an, zwei Millionen Euro, verteilt auf zwei Jahre, für diese „Reduktionsstrategie" bereitstellen zu wollen. 

Nein, es ist nicht das, was wir wollen. Dennoch werten wir unsere Kampagne als erfolgreich. Denn ohne unseren Druck hätte es weder das Versprechen im Koalitionsvertrag, noch die zwei Millionen Euro gegeben. Es wird sich zeigen, was daraus wird. 

Die Kampagne ist mit diesem (Teil)-Erfolg vorerst beendet. Die Forderung bleibt natürlich bestehen und wird in Zukunft in Form einer neuen Kampagne wieder aufleben.  

11. März 2024
Dr. med. vet. Corina Gericke

Kampagnen-News

 * Eine Kampagne von:

  • Bundesverband Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
  • Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Unterstützt durch: 

  • Animals United e.V.
  • Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
  • Bundesverband Tierschutz e.V.
  • Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.
  • Internationaler Tierschutzverein Grenzenlos e.V.
  • Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V.
  • Menschen für Tierrechte Nürnberg e.V.
  • Menschen für Tierrechte Rheinland-Pfalz e.V.
  • PeTA Deutschland e.V.
  • Pro animale für Tiere in Not e.V.
  • TASSO e.V.
  • Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg e.V.
  • Tierschutztheater