138.000 Unterschriften an Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben
Gesprächstermin in BerlinAm 29. April 2022 übergaben der Bundesverband Menschen für Tierrechte
und Ärzte gegen Tierversuche 138.675 Unterschriften an Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische
Staatssekretärin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Die
Unterschriften fordern den Ausstieg aus dem Tierversuch und waren im Rahmen der
gemeinsamen Kampagne zusammen mit 15 Unterstützer-Vereinen gesammelt worden.
Die Vertreterinnen der beiden Vereine, Dr. Corina Gericke von Ärzte gegen Tierversuche sowie Christina Ledermann und Dr. Christiane Hohensee vom Bundesverband Menschen für Tierrechte, machten deutlich, dass sie große Hoffnungen in den grünen Bundeslandwirtschaftsminister setzen. Sie betonten, dass die im Koalitionsvertrag genannte „Reduktionsstrategie“ für Tierversuche nicht genug sei, das Engagement könne und müsse darüber hinaus gehen. Die wichtigste Maßnahme, um endlich voranzukommen, seien konkrete und verbindliche Daten, bis zu denen bestimmte Meilensteine erreicht sein müssen. Als Beispiel nannten die Tierversuchsgegner die EU-Kosmetik-Verordnung, deren prospektives Tierversuchsverbot Innovationen bei der Industrie und einen echten Boom der tierversuchsfreien Forschung auslöste.
Bereiche, in denen ein Sofortverbot umgesetzt werden sollte, sind Tierversuche für Botox, Antikörper-Produktion, Haushaltsmittel sowie Tierversuche mit Schweregrad „schwer“, also Experimente, die mit besonders großem Leid für die Tiere einhergehen.
Eine weitere unerlässliche Teilforderung
ist eine Umschichtung der Fördergelder. Derzeit fließen über 99% der
öffentlichen Fördergelder in Tierversuche und weniger als 1% in
tierversuchsfreie Forschung. Vorbild können hier die USA sein, die
toxikologische Versuche an Säugetieren bis 2035 verbieten wollen. Dazu werden
ab 2025 die Gelder für Tierversuche um 30 % gekürzt und ab 2035 ganz
gestrichen. Die Tierschützer wiesen auch auf andere Länder hin, die bereits
Ausstiegskonzepte entworfen haben. Dr. Nick, selbst Tierärztin, zeigte sich in
dem Gespräch interessiert.



Anmerkung zu den Bildern: Die Differenz von 814
Unterschriften im Text im Vergleich zu der Angabe auf den Bildern stammt daher,
dass nach Plakatdruck noch kurzfristig Unterschriften hinzugekommen sind.